TranslAid

Grenzen setzen – Nein sagen

Wenn Ehrenamtliche helfen, geben sie viel von sich selbst her. Sie schenken Zeit, Aufmerksamkeit und Mitgefühl. Und obwohl sie meistens Dankbarkeit erfahren, wird ihr Engagement auch manchmal ausgenutzt – oft unbewusst und aus der Not heraus.

Aber es ist – gerade für Ehrenamtliche – sehr wichtig, dass sie auf sich selbst aufpassen. Dass sie sagen, wenn es ihnen zu viel wird. Dass sie Grenzen setzen und „Nein“ sagen können.

ArrivalAid und TranslAid haben im September einen Workshop veranstaltet. Das Thema: Grenzen setzen – Nein sagen! Die Workshop-Leiterin Katharina Schellenberg führte die 12 Teilnehmer*innen behutsam an ihre Grenzen heran. Sie zeigte ihnen, wie man seine eigenen Grenzen kennen und schützen lernt. 

Die Teilnehmer*innen konnten ihre Erfahrungen miteinbringen und bekamen Tipps und Tricks für die ehrenamtliche Praxis an die Hand. 

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Wie erkennt man seine eigenen Grenzen?

Es ist wichtig, dass man seine Erfahrungen analysiert. Wann wurde eine Grenze überschritten? Was ist passiert? Wann habe ich mich unwohl gefühlt? Wann wollte ich etwas eigentlich nicht, habe es aber trotzdem gemacht? Man kann so vorgehen und einen Punkt nach dem anderen abarbeiten:

  1. Was genau war es, das mich gestört hat? 

  2. Warum hat es mich gestört? 

  3. Wie schafft mein Gegenüber es, dass ich mich unwohl fühle?

  4. Was macht das mit mir?

  5. Wie nehme ich das wahr?

    1. Spüre ich körperliche Veränderungen? z. B. Bauchweh

    2. Verändert sich mein Verhalten?

  6. Wie habe ich bisher darauf reagiert?

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Anhand dieses Schemas kann man dann überlegen, wie man in Zukunft vorgeht, damit die eigene Grenze nicht mehr überschritten wird.

Was auch hilft, ist, wenn … 

  • Man sich auf schwierige Gespräche gut vorbereitet

  • man aktiv ausspricht, was man möchte und was man nicht möchte

  • man sich bewusst macht, was man alles gut macht. Dadurch merkt man, dass man es wert ist, auf sich selbst aufzupassen.

Denn letztendlich kann man anderen Menschen nicht helfen, wenn es einem selbst schlecht geht. Deswegen: schützt und respektiert eure Grenzen! Denn dann kann es auch in Zukunft eine Gesellschaft voller hilfsbereiter und ehrenamtlicher Menschen geben.

Wir fanden die Veranstaltung sehr schön! Die Ehrenamtlichen haben toll mitgearbeitet und erfahrene Grenzüberschreitungen offen erzählt. Wir danken allen Teilnehmer*innen und Katharina Schellenberg für ihren Einsatz! Aufgrund des großen Zuspruchs werden wir auch in Zukunft weiterhin Veranstaltungen wie diese anbieten.

 
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